Murphys Gesetz – oder was schief gehen kann geht schief – Folge 009

009: Viele Menschen haben schon mal von „Murphys Gesetz“ gehört, ohne jedoch genau zu wissen um was es sich dabei handelt. In Kurzform sagt es: „Was schief gehen kann, wird auch schiefgehen“ und weiter: „Nur ausgerechnet dann nicht, wenn man vorführen will, das es schiefgeht.

Mit anderen Worten: Man geht immer davon aus, dass genau das passiert, was man sich im schlimmsten Fall ausmalt.

Aber ist es wirklich so? Passieren uns immer die schlimmsten Dinge? Oder könnte es auch ganz anders sein? Was genau diese Sicht mit uns und unserem Glücksempfinden macht klären wir in dieser Folge.

Murphys Gesetz –

oder was schief gehen kann geht schief – Folge 009

Viele Menschen haben schon mal von „Murphys Gesetz“ gehört, ohne jedoch genau zu wissen um was es sich dabei handelt.

Murphys Gesetz, benannt nach seinem Urheber einem ehemaligen Captain der Air Force, besagt:

Was schief gehen kann, wird auch schiefgehen“ und weiter: „Nur ausgerechnet dann nicht, wenn man vorführen will, das es schiefgeht.

Mit anderen Worten: Man geht immer davon aus, dass genau das passiert, was man sich im schlimmsten Fall ausmalt.

Ob es nun die Waschmaschine ist, die einen Tag nach Ablauf der Garantie kaputt geht, oder die letzte Milch sauer geworden ist, ausgerechnet am Sonntag an dem die Läden geschlossen haben.

Wir verbuchen es als Regelhaftigkeit, dass das Unglück nicht nur einfach zugeschlagen hat, sondern auch noch im ausgerechnet schlimmsten aller denkbaren Momente und Formen.

Unglück mit System

Das hat durchaus System.

Das Reptieliengehirn, das schon bei unseren Vorfahren zu Zeiten der Säbelzahntiger vorhanden war, dient dem Überleben.

Seine Aufgabe ist es: sichere unser Überleben!

So wurden in ihm alle bedrohlichen Erlebnisse abgespeichert, um in der Folgezeit adaptiert auf entsprechende Situationen reagieren zu können, und so das Überleben der Art zu sichern.

Was übrigens auch plausibel erklärt, warum wir Menschen uns viel nachhaltiger an negative Erlebnisse und Erfahrungen erinnern können, als an die positiven.

Überraschenderweise funktioniert dieser Bereich des Gehirns auch heute noch so. Es versteht nicht, dass das Dunkel im Keller keine Bedrohung darstellt, sondern vermutet nach wie vor Gefahren die im Schatten lauern und bringt uns daher in Alarmbereitschaft.

Unreflektiert führt es dazu, dass man geneigt ist sich vom Pech verfolgt zu fühlen. Dass man anfängt die Sonntage zu fürchten, weil immer dann etwas Schreckliches passiert, oder, oder…..!

Damit ist die Grundlage für Murphys Gesetz geschaffen….

Perspektivwechsel für weniger Stress im Leben

Da ist es doch ausgesprochen erleichternd, sich darüber bewusst zu werden, dass wir einem solchen Automatismus beileibe nicht hilflos ausgeliefert sind.

Es gibt zahlreiche wirksame Strategien, mit denen wir nicht nur uns selbst und solchen Negativschleifen begegnen können, sondern sogar zum Positiven verändern und nutzen können.

Wie so häufig braucht es auch in dieser Situation einen Perspektivwechsel, um aus dem Karussell der negativen Betrachtung einer Begebenheit herauszufinden.

Am Beispiel des defekten Kühlschranks, würde ein solcher Perspektivwechsel schon eingeleitet, indem du innerlich einen Schritt zurücktrittst und die Situation sachlich von außen anschaust.

Dabei helfen dir folgende Fragen:

  • Kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass Kühlschränke immer einen Tag nach Ablauf der Garantieleistung den Geist aufgegeben?
  • Welche Beweise gibt es dafür?
  • Wie oft ist mir das schon passiert?
  • Gibt es vielleicht auch einen durchaus komischen Aspekt in dem Vorfall?
  • Und kann ich dann nicht vielleicht auch mit Humor darauf reagieren?

Wenn wir erstmal anfangen uns solch einer Überprüfung der Situation zu stellen, ist die erste unreflektierte Beurteilung schon überwunden.

In der Folge ermöglicht es uns, nach Lösungen Ausschau zu halten, statt im Drama zu verharren.

Weitere Strategie für mehr Zufriedenheit im Leben

Eine weitere Strategie ist es, einen sogenannten Anker zu setzen.

Der Begriff Anker entspringt dem Bereich der NLP, also der neurolinguistischen Programmierung und beinhaltet, dass man immer dann wenn eine bestimmte Situation oder Sache eintritt, eine andere abruft.

Dafür begibt man sich in seiner Fantasie auf die Suche nach besonders schönen Erlebnissen.

Das können Erfolgserlebnisse im Sport genauso gut sein, wie wunderschöne Urlaubserlebnisse, Begegnungen mit Menschen, die uns tief berührt haben, zum Lachen gebracht haben, oder aber auch Bilder von Neugeborenen oder Tierbabys.

Wenn möglich, holt man sich diese Bilder mit allen vorhandenen Sinnen ganz nah heran, also erinnert man sich auch an Gerüche, Geräusche und evtl. auch noch einem dazugehörigen Geschmack.

Ist das „Bild“ maximal vor dem geistigen Auge, dann koppelt man eine Geste an diese Erinnerung.

Wie zum Beispiel das zusammendrücken von Daumen und Zeigefinger.

Oder aber sie blinzeln einmal, zwicken sich unbemerkt in den Oberschenkel…Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Diesen Vorgang sollte man mehrmals täglich vornehmen, damit er quasi in Fleisch und Blut, oder besser gesagt ins Unterbewusstsein vordringt.

Kommt man nun erneut in eine negative Situation, schlägt Murphys Gesetz im Leben mal wieder mit aller Macht zu, dann hat man jetzt die Möglichkeit mit Aktivierung des eingeübten Ankers sofort in das „Gegenprogramm“ zu schalten.

Murphys Gesetz wirkt bei jedem Menschen anders

Ganz grundsätzlich wirkt sich natürlich immer auch die uns eigene und gewohnte innere Haltung darauf aus, wie man auf Murphy reagiert.

Es gibt Menschen, die immer davon ausgehen, dass am Ende alles gut wird. Die nach Lösungen und nicht nach Problemen suchen. Auch das kann man lernen.

Henry Ford, der frühere amerikanische Automobilproduzent sagte einmal: Egal ob du glaubst, du kannst es, oder du glaubst du kannst es nicht – du hast immer Recht.

Die Wahrhaftigkeit dieses Spruches hat mit dem Wissen um die „Self fulfilling Prophecy“ lange schon Einzug in die Psychologie gehalten.

Wenn man also statt daran festzuhalten, dass die Milch immer am Sonntag schlecht wird, den Gedanken dahin ändert, anzunehmen, dass die Milch an jedem Tag der Woche schlecht werden kann und es ein purer Zufall ist, dass es nun ausgerechnet der Sonntag war, befindet man sich schon auf dem Weg zu einem durchaus leichteren Leben.

Hilfreich ist es auch, sich darüber im Klaren zu sein, dass, je öfter man eine Situation schildert, sie sich umso tiefer in die Datenautobahn unseres Unterbewusstseins schleift und dort festsetzt.

Die Dimension eines Geschehnisses wird durch jedes Mal erzählen dramatischer, zumal wir häufig auch dazu neigen unsere Schilderungen auszuschmücken und dramatischer zu machen als sie ursprünglich waren.

Fatalerweise nimmt unser Unterbewusstsein aber unsere Gedanken als Wahrheit und speichert sie entsprechend ab.

Wie nutzt du dein Unterbewusstsein optimal? 

Was nicht bedeutet, nicht darüber zu reden, wenn uns Murphy Gesetz ereilt hat.

Um den ersten Druck loszuwerden, ist es durchaus angebracht sich jemandem anzuvertrauen.

Die Wahl des Zuhörers spielt aber eine erhebliche Rolle. Du solltest ihn mit Bedacht wählen.

Jemand, der selbst zum Drama neigt, wird in seiner Reaktion dein Gefühl bestätigen und im schlimmsten Fall sogar verstärken.

Achte bei deinen Schilderungen darauf nicht zu übertreiben. Und dann belass es bei dem einmaligen erzählen. Lass es los, was immer es war.

Vielleicht kannst du darüber lachen. Vielleicht kannst du dir klar machen, was noch Schlimmeres hätte passieren können.

Einen Tipp noch on top gegen die Auwirkungen von Murphys Gesetz:

Gewöhn dir an ein Tagebuch für Dankbarkeit zu schreiben. Liste wenn möglich täglich auf, wofür du dankbar bist.

Konzentrier dich dabei nicht nur auf besondere Momente und Situationen, sondern beachte auch das, was dir so oft als selbstverständlich erscheint mit den Augen der Dankbarkeit.

Solcherart auf Murphys Gesetz reagiert wirst du schnell merken, wie wenig er dir noch anhaben kann.


Du findest diese Folge als Podcast-Video auch auf Youtube.