Viel Erfolg = Viel Zufriedenheit?! Der wichtigste Grund, warum Erfolg nicht automatisch zu einem erfüllten Leben führt – Folge 004

004: Viel Erfolg bedeutet natürlich auch viel Zufriedenheit und Glück richtig? Nein das stimmt leider nicht. Wir sind trotz all unsere Erfolge und Wohlstandes trotzdem nur Mittelmaß im Glücksempfinden weltweit. Und du kennst das vielleicht auch: Ein Lottomillionär ist nach kürzester Zeit wieder auf dem Glücksnivau wie vorher. Ein geschenktes Auto macht uns 3 Wochen glücklich und nicht mal einen Monat nach der Gehaltserhöhung ist unser Leben wieder so wie vorher.

Warum das so ist und was dein Reptiliengehirn damit zu tun hat das ist Teil dieser Folge. Außerdem erfährst du, wie man es schaffen kann dauerhaftes Glücksgefühl zu erzeugen.

Diese Folge ist vollgepackt mit anwendbaren Wissen über unser Glücksempfinden und wie wir welche Anteile unsere Gehirns nutzen können um echte, langanhaltende Zufriedenheit zu erzeugen.

Viel Erfolg = Viel Zufriedenheit?!

Der wichtigste Grund, warum Erfolg nicht automatisch zu einem erfüllten Leben führt – Folge 004

Der Mensch strebt immer nach mehr – ein größeres Haus, ein größeres Auto, ein zufriedeneres Familienleben.

Aber macht das zwangsläufig auch glücklicher?

In der Realität ist es eher so, dass wir zwar das schnellere Auto, das schönere Boot, den besseren Partner haben.

Glücklich sind wir damit allerdings nur kurzfristig. Und schon geht die Jagd weiter, die Jagd nach viel Erfolg, nach mehr Geld, dem luxuriöseren Urlaub.

Mehr Anerkennung, mehr Geld, mehr Besitztümer führen nicht zwangsläufig zu einem erfüllteren Leben, zu mehr innerem Glücksgefühl und zu mehr Zufriedenheit.

Wie kann das sein?

Viel Erfolg macht auf Dauer nicht glücklich

Umfragen zum Thema Glück zufolge, gelten Besitztümer in unserer Gesellschaft als erstrebenswert.

Der Gedanke ist immer der: „Wenn ich es schaffe, den großen Coup zu landen, dann bin ich glücklich.“

Gelingt es uns aber tatsächlich, eines unserer Ziele zu erreichen, hält das Glücksgefühl fast genau drei Wochen. Einmal viel Erfolg zu haben, macht also nicht dauerhaft glücklich!

Denn ja, unser Gehirn beurteilt diese „Verbesserungen unserer Lebensumstände“ als positiv. Es lässt uns auch Belohnungsgefühle spüren, wie Stolz, Zufriedenheit oder einfach Freude.

ABER ein bestimmter Gehirnbereich, der für unsere Emotionen und unser Überleben zuständig ist, meldet sich nach einer Weile: Dein Emotionalgehirn.

Dieses funktioniert wie ein Motor und weckt in uns die Sehnsucht nach einem größeren Haus, einem neueren Auto.

Er weckt ein Neid auf den Nachbarn und lenkt den Blick beispielsweise auf das neueste Auto.

Dieser Teil des Gehirns ist immer aktiv.

Er ist für die Entwicklung unserer Spezies verantwortlich.

Steinzeitmechanismus hat unser Überleben gesichert

Dieser Mechanismus ist positiv und vorteilhaft.

Unsere Vorfahren wären schlichtweg verhungert, wenn sie sich nach dem Erjagen eines großen Mammuts einfach hingesetzt hätten und zufrieden gewesen wären.

Sie wären danach nie wieder jagen gegangen. Es gäbe uns heute nicht.

Genauso ist es mit anderen Dingen.

viel erfolgIrgendwann hat jemand entdeckt, dass das Tierfell wärmt, daraus hat sich dann nach und nach Kleidung entwickelt. Auch die Werkzeuge sind auf diese Weise entstanden.

Erst das angespitzte Stück Holz mit einem Stein, der erste Hammer war erfunden.

Diese Entwicklungen sind nur möglich, weil unser Gehirn sich nicht lange mit einem Erfolg zufrieden gibt.

Wir sind genetisch programmiert immer neue Dinge aufzubauen, neue Projekte anzufangen.

Welche anderen Emotionen können noch Glücksgefühle auslösen?

Dauerhaftes Glücksgefühl und dauerhafte Zufriedenheit entstehen also nicht einfach durch Zufriedenheit und Anerkennung, durch viel Erfolg.

Das Überleben unserer Spezies ist gesichert, wir müssen uns keine Gedanken über unsere nächste Mahlzeit machen. Wir haben eine solide Basis und können uns mit anderen Dingen auseinandersetzen.

Viel Erfolg zu haben ist nicht mehr die Basis für unsere Glücksgefühle. Unser Gehirn kennt noch andere Emotionen, die uns glücklich machen. Dazu gehören sogenannte Lockgefühle.

Das sind Gefühle wie Vorfreude, Lust, Motivation und Zuversicht. Diese Gefühle entstehen, wenn wir uns auf etwas freuen, wenn wir kurz davor stehen, ein Ziel zu erreichen, das neue Auto beispielsweise schon bestellt ist.

Auch Belohnungsgefühle wie Freude, Zuversicht, Genuss und Spaß kommen in dem Moment ins Spiel, in dem wir das Auto tatsächlich zum ersten Mal berühren dürfen.

Der Mensch ist ein soziales Wesen – Zugehörigkeitsgefühle als Schlüssel zum Glück?

Eine weitere Kategorie ergänzt die Gruppe der Emotionen, die dauerhafte Glücksgefühle auslösen. Das ist die Kategorie der Zusammengehörigkeitsgefühle.

Der Mensch ist als Rudeltier konzipiert. Wir brauchen soziales Miteinander.

Wir sind darauf ausgelegt, zusammenzuhalten. Wir müssen uns also einerseits immer wieder neue Ziele setzen und diese mit viel Erfolg verfolgen, um Glücksgefühle zu produzieren.

Andererseits brauchen wir für dauerhafte Zufriedenheit eine verstärkte Verbundenheit mit anderen.

Wenn wir also

  • Sympathie,
  • Vertrautheit,
  • Zuneigung und letztendlich auch
  • Liebe aufbauen…

… können, dann haben wir am Ende viel Erfolg damit, langfristig glücklich zu sein.

Viel Erfolg = viel Besitz – und wo bleibt das Glücksgefühl?

Im Allgemeinen bedeutet viel Erfolg auch viel Besitz zu haben.

Es bedeutet allerdings nicht viel Zufriedenheit, viel Glück oder dauerhafte Zufriedenheitsgefühle.

Erst wenn wir es schaffen, alles in einem harmonischen Verbund zu vereinen, kommen wir der Sache näher.

Langfristige Zuneigung, langfristiges Glück sind es ganz konkret, die von einem Rudelgefühl ausgelöst werden, einem Zugehörigkeitsgefühl.

Das kann ein Partner sein, das kann die Familie sein. Das erklärt auch, warum die Familie so heilig ist.

Denn das Verbundenheitsgefühl in einer Familie, diese Liebe in beide Richtungen beispielsweise zwischen Eltern und Kindern, ist auf Dauerhaftigkeit ausgelegt.

In diesem Zusammenhang ist noch eine andere Liebe von wesentlicher Bedeutung: Die Eigenliebe oder Selbstliebe.

Meditation – auf der Suche nach dem inneren Glück

Liebe in jeder Form ist eine Emotion, mit der Du dauerhaftes Glück fördern und erreichen kannst.

Seinen Geist zu kultivieren ist auch eine Form der Selbstliebe. Das ist auch der Grund, warum es in vielen Religionen so wichtig ist, zu meditieren.

Sie alle sind auf der Suche nach dem Glücksgefühl.

Aber wer hat schon die Zeit, wie ein Yogi oder ein Mönch den ganzen Tag zu beten und zu meditieren?

Da das in den meisten Fällen nicht möglich ist, solltest Du Dich darauf beschränken, Dir eine Essenz daraus zu ziehen und möglichst täglich eine gewisse Zeit mit Dir alleine in Meditation verbringen.

Kurzfristige Glücksmomente und anhaltende Glücksgefühle

Der Weg zu anhaltenden Glücksgefühlen geht also nicht über viel Erfolg im Beruf, das neue Haus, das neue Auto oder was Du Dir sonst als erstrebenswert vorstellst.

Der Weg zu viel Erfolg in Sachen Glück geht über Zusammengehörigkeitsgefühle.

Dieser Wissenschaftszweig der Emotionsforschung ist noch relativ jung.

Langfristiges Ziel ist es, nicht mehr das Belohnungszentrum zu aktivieren durch kurzfristige Erfolge.

Denn Glücksgefühle, die dort entstehen, halten in der Regel nur circa drei Wochen, egal wie viel Erfolg und Arbeit notwendig waren, das angestrebte Ziel zu erreichen.

Natürlich heißt das jetzt nicht, dass jeglicher Konsum zu verteufeln ist. Du kannst Dich auch weiterhin an neuen Sachen erfreuen.

Dies aber in dem Bewusstsein, dass es nicht zu anhaltenden Glücksgefühlen, jedoch zu kurzfristigen Glücksmomenten beiträgt.

Fazit

Einstein hat einmal gesagt:

„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Wir tun es immer wieder, wir wollen das neue Haus, das neue Auto und vieles mehr, und wundern uns am Ende, dass das Glücksgefühl immer nur von kurzer Dauer ist.

Danach müssen wir uns um den nächsten Erfolg und die nächste Belohnung kümmern. Das ist sehr kurzfristig gedacht.

Du musst etwas ändern, um viel Erfolg zu haben bei der Suche nach Deinem eigenen Glück.

Wenn Du nach und nach immer mehr mit Dir ins Reine kommst, lernst Du Dich anzunehmen und zu lieben.

Diese Liebe führt mit viel Erfolg zu mehr Glücksgefühlen, die dich ständig begleiten.

Die größte Goldader steckt in Dir selbst, in Deiner Selbstliebe und den Zugehörigkeitsgefühlen zu anderen Menschen.

Damit können wir dauerhaftes Glück etablieren.